Shame, Shame, Shame!

Die Jubiläums-Gala

Foto: Doro Tuch
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Foto: Doro Tuch
Für nicht wenige Menschen ist das Feiern ihres Geburtstages mit Scham behaftet. Die Situation, als Person im Mittelpunkt zu stehen und gefeiert zu werden, ist für viele unangenehm. In der geteilten Scham ein Moment von Befreiung von gesellschaftlichen Normen zu finden ist das Ziel vieler She She Pop-Performances – und ist auch Antrieb für ihre Geburtstagsfeier.
2018 feiern She She Pop ihr 25-jähriges Bestehen als feministisches Künstler*innenkollektiv. In Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer, ihrer Basisstation. Für den Geburtstag bittet She She Pop ihre Väter mit der Inszenierung Testament ein allerletztes Mal auf die Bühne und erkundet die Berliner Eigentumsverhältnisse gemeinsam mit Chor und Publikum mit der aktuellen Inszenierung Oratorium. Unter dem Titel „Sich fremd werden“ feiert das erste Buch von und über She She Pop sein Erscheinen. Und das Kollektiv feiert in einer großen Gala seine erste und längste Beziehung, nämlich die zum Publikum.
In den vergangenen 25 Jahren waren die Zuschauer*innen fest an der Seite von She She Pop. Im Szenario einer Table-Dance-Show, im hellerleuchteten Stuhlkreis einer Encounter-Group, im Studio-Arrangement einer Game-Show, während eines ‚blind date‘ bei Kerzenschein gab es viel Gelegenheit, Erwartungen aufzubauen und offenzulegen, Machtverhältnisse zu erkennen und umzudrehen. Vor allem gab es jede Menge Gelegenheit zur Scham, und zwar auf beiden Seiten. Der Geburtstag bietet Gelegenheit, diese wechselhafte, ja dramatische Beziehungsgeschichte zu erzählen.
She She Pop laden all jene zu ihrem Geburtstag ein, die sie über die Jahre argwöhnisch beäugt oder soeben erst entdeckt haben, die mit ihnen Spiele gespielt oder getanzt haben, die mit stumpfen Gegenständen auf sie losgegangen sind, ihre Kostüme getragen, die mit ihnen gemeinsam vor Scham errötet sind oder allein im dunklen Zuschauerraum geweint haben. She She Pop werden in einer großen Gala neben ihren langjährigen Musiker*innen Vicki Schmatolla, Max Knoth und Santiago Blaum auch zahlreiche Mitstreiter*innen, verlorene und wiedergefundene Wegfährt*innen zu sich auf Bühne und Tanzfläche bitten. Vor allem aber fordern sie ihre Zuschauer*innen zu einem gemeinsamen Tanz auf. Der Champagner wird hier aus Schuhen getrunken und es werden euphorische Hymnen angestimmt. Macht Euch bereit! Put on your shaggy wig, woman, if you don’t I ain’t comin‘ back! Oh, shame, shame, shame, sha-ay-ame, shame on you! If you can’t dance, too!

Credits

Von und mit: She She Pop und zahlreichen Gästen. Musik: Santiago Blaum, Max Knoth, Vicki Schmatolla u.a., Bühne: Jan Brokof. Kostüme: Lea Søvsø. Video: Benjamin Krieg. Lichtdesign, Licht: Micha Lentner, Klaus Dust. Sounddesign: Manuel Horstmann. Technische Leitung: Sven Nichterlein. Produktionsleitung: Anne Brammen, Johanna J. Thomas. Kommunikation, PR: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro. Freie Mitarbeit Kommunikation: Tina Ebert. Assistenzen Jubiläum: Kaja Jakstat, Laia Ribera, Alisa Tretau. Hospitanz: Lorena Biemann. Finanzadministration: Aminata Oelßner. Company Management: Elke Weber.

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Termine


Vergangene Termine:
06. Oktober 2018, HAU2, Berlin