Dance Me!

Foto: Benjamin Krieg
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Dance Me! ist ein Tanzmarathon, in dem zwei Generation gegeneinander antreten. Die Bühne ist eine Arena, in der She She Pop und gleichaltrige Gäste in der Rolle der Alten auf eine Gruppe junger Performer*innen treffen. Das gegenseitige Unverständnis, der Generation Gap, wird in einem streng reglementierten Tanz-Ritual auf die Bühne gebracht und gefeiert. Die Teams wechseln sich ab: Wer nicht auf die Tanzfläche muss, steht an den Mikrofonen und macht die Musik. Die Generationen geben einander nicht nur den Beat vor und treiben sich an, sie nutzen auch die Gelegenheit, sich in langen Litaneien zu beklagen und gegenseitig zu beschimpfen. Oder zu bewundern? Und einander zu danken? – Wir wissen es nicht.
Was ist überhaupt eine Generation? Gibt es sie wirklich? Und wenn ja: Was haben wir einander zu sagen? Schaut her, hört zu: Das haben wir gelernt, hier liegt unsere Weisheit, das ist unsere Sorge, unser Begehren, unsere Langeweile, unser blinder Fleck. Dieser Tanzschritt, diese Formation erzählt davon, diese Songzeile fasst alles zusammen! Get up, stand up / Let me hear your body talk / Don’t stop til you get enough / Shablam for me / Da Da Da / Dance me to the end of love…! Die beiden Teams trainieren für diesen Abend getrennt voneinander und konfrontieren sich in der Show mit ihren aktuellsten Moves.

Credits

Konzept/Idee: She She Pop (Die Besetzung wechselt jeden Abend). Von und mit (alt): Sebastian Bark, Dan Belasco Rogers, Santiago Blaum, Johanna Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Tatiana Saphir, Claudia Splitt, Berit Stumpf. Von und mit (jung): Hiyam Biary, Eren M. Güvercin, Jan Nwattu, Şimal Nil Şahin, Nikolas Stäudte, Béla Arnaud Weimar-Dittmar, Zelal Yesilyurt, Sindi Zeneli.

Künstlerische Mitarbeit: Laia Ribera Cañénguez, Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti, Bühne: Jan Brokof, Kostüm: Lea Søvsø, Mitarbeit Kostüm: Marie Göhler und Gabi Bartels, Lichtgesign: Andreas Harder, Michael Lentner, Mitarbeit Lichtdesign: Vito Walter, Choreografische Beratung: Jill Emerson, Ton: Xavier Perrone, Technische Leitung: Sven Nichterlein, Produktionsleitung: Valeria Germain, Produktionsassistenz Jung: Sarah Mounia Kachiri, PR & Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro, Freie Mitarbeit Kommunikation: Tina Ebert, Finanzadministration: Aminata Oelßner, Company Management: Elke Weber.

Workshop Input: The Darvish, Jasmine Thomas, Bree Hauschild, Sven Drühl.
Dank an: Max Knoth, Stella Konstantinou und Peggy Mädler.

Englische Live Übersetzung: PANTHEA/Irina Bondas (22. und 23.01.2022).

Audiodeskription: Pingpong Translation & Subtitling/Martina Reuter (24.01.2022).

Eine Produktion von She She Pop in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Trailer

Termine


Vergangene Termine:
18., 19. Oktober 2024, Romanian National Theatre Festival, Bukarest
16., 18. März 2023, HAU, Berlin
10., 11., 12. Februar 2023, FFT Forum Freies Theater, Düsseldorf
03., 04. Februar 2023, Hellerau-Europäisches Zentrum der Künste, Dresden
19., 20., 21. Januar 2023, Mousonturm, Frankfurt am Main
29. Oktober 2022, Spring Dance Utrecht, Utrecht
01, 02. September 2022, TANZtheater INTERNATIONAL, Hannover
11, 12., 13. Februar 2022, Kampnagel, Hamburg
19., 21., 22., 23., 24. Januar 2022, HAU, Berlin
18. Januar 2022, HAU, Berlin

Pressestimmen

„(…) Wenn Dance Me eines deutlich macht, dann, dass Errungenschaften nicht für die Ewigkeit sind. In einem theatralischen Battle gehen die Berliner*innen von She She Pop diese Tatsachen spielerisch an. Auch wenn hier und da das Tempo ein wenig nachlässt, ist die hundert Minuten dauernde Vorstellung durch eine gute Portion Humor kurzweilig.
(…)gemeinsames Tanzen mit Orangen zwischen den Körpern oder ein Rave: verschiedene Übungen kommen in den Runden zum Einsatz. Zwischen den Einsätzen werden wir spielerisch mit Informationen über die verschiedenen Generationen versorgt. So erfahren wir, dass die Jungen sich mit ihrer Vorliebe für Singer-Songwriterin Lana Del Rey in Melancholie suhlen, während die rebellischen Alten das Lied „The Wall“ von Pink Floyd liebevoll verhunzen. ‚Teacher, leave them kids alone‘, das ist symbolische Selbstironie und genau der Ton von She She Pop.
Die etablierten Ideale der Alten, die das Publikum mit ihren entwaffnenden Tänzen schnell im Griff haben, werden fortwährend untergraben. Wir machen Fortschritte, hängen dann aber auch wieder hinterher. Offenbar sind sie nicht tragfähig. Die neue Generation wird das Rad wieder neu erfinden müssen. Das Publikum, vor dem Jung und Alt für eine Vorstellung lang um Anerkennung ringen, geht voll mit.“

Moos van den Broek, www.theaterkrant.nl, 31.10.2022

„Stark wird es, wenn die Jungen sich dem Generationenbegriff verweigern, sich als die Diversität per se darstellen. Und die Alten, die sich zunehmend auf Beerdigungen treffen, nun zu ihnen treten, sich sanft an sie anlehnen, aber auch Halt für einige der jungen Körper werden. Doch bevor das in intergenerationelle Rührung kippt, kommt die harte Wahrheit: Diese Battle können die Alten nicht gewinnen, sie sterben zuerst. Aber der Erfolg der Jungen ist auch flüchtig: Sie werden folgen. Einen schönen Gedanken stiftet der junge Mann mit dem Tattoo: sterben mit dem Gefühl der ersten Liebe, das wäre sein Traum. Wer würde diesen Wunsch nicht teilen, egal wie alt er ist.“
Andreas Berger, Tanznetz, 03.09.2022

„In „Dance Me!“ lässt das Performancekollektiv She She Pop zwei Altersgruppen nach Art einer Fernsehshow gegeneinander antreten: Fünf 20-Jährige müssen sich in verschiedenen Disziplinen gegen ein Ü-50-Quintett behaupten. Anders als bei TV-Shows wie „Klein gegen Groß“ oder „Let’s Dance“ gibt es dabei allerdings nichts zu gewinnen, sondern nur weniger zu verlieren. Beiden Partien schwindet im Laufe des Abends immer mehr die Kraft (…). Wer sich am Schluss nich etwas Restenergie bewahrt hat – in diesem Fall die Jüngeren -, kann den anderen beim Sterben zusehen.“
Stefan Arndt, Neue Presse Hannover, 03.09.2022

„In den Tanz-Einlagen dazu liegt viel Liebe zur Verausgabung und choreographische Verbundenheit, zu Popkultur-Reminiszenzen, charmantem, Macarena-Song-inspiriertem Arm- und Hüftgeschwinge, Trance und Improvisation. Körperkraft und -gewicht werden in den Boden getanzt, repetitive Formationen zu Clubsounds gezeichnet, immer wieder Bewegungsfolgen einzelner Performer*innen in Gruppenbilder übersetzt. Es sind schöne Bilder für Spannungsfelder, auf denen individuelle Lebensentwürfe mit Zeitgeist, Sozialisation und Ökonomie zusammentreffen.“
Stephanie Drees, Nachtkritik, 19.01.2022

„Selbst gehören die Per­for­me­r:in­nen der Altersklasse Ü50 an. Eingeladen haben sie Kolleginnen und Kollegen um die 20, teils noch darunter. Die Alterskohortenvertreter treten als zwei Mannschaften in einer Art Gameshow an, deren Prototyp von der Elterngeneration von She She Pop entwickelt wurde – damals, als das Fernsehen gerade bunt wurde. Klassische Elemente des Boxens werden übernommen, mit blauen und roten Boxermänteln für die Kennzeichnung der Rivalen, mit Gongs, die jede neue Runde einläuten, mit Leuchtanzeigen und einem Quadrat als Kampffläche.(…) Die Älteren zeigen dabei routiniert die Vorteile frühkindlichen Musikunterrichts und erzeugen händisch, an Akkordeon, E-Gitarre und Flöte, die Songs ihrer Generation. Die Jüngeren lassen die Maschinen performen, drehen bestenfalls an Reglern. Das Bewegungsrepertoire der Jüngeren wiederum ist flexibler; sie passen ihre einstudierten Moves geschmeidiger an die Musik an, die ihnen die Älteren präsentieren.“
Tom Mustroph, taz, 20.01.2022

„Die Musik wird live hergestellt, das ist eine der charmantesten Ideen an diesem eingesamten sehr charmanten und auch mitreißendem Abend, dass die (Beteiligten) alle selbst musizieren. Aber eben auch die Musik, die ihnen selbst am Herzen liegt (…), die (Beteiligten) haben dabei ganz unterschiedliche Vorstellungen von Musik. (…) Man merkt, diese tiefen Gräben sind da und das wird von dem Abend auch nicht überbuttert (…), das ist eine gegenseitige Liebeserklärung.“
André Mumot, Deutschlandfunkkultur, 20.01.2022