Familienalbum
In ihrem neuen Projekt werden sich She She Pop endlich mit dem monströsen Thema Familie konfrontieren. Lebensentwurf und Erblast, Klotz am Bein und letzte Bastion gegen die neoliberale Einsamkeit – die Familie ist etwas, woraus wir uns ständig befreien müssen, um gleich wieder danach zu suchen. Das Medium, in dem die Kleinfamilie ebenso dreist wie erfolgreich und unablässig für sich wirbt, ist das gemeine Gruppenfoto. Furchtlos schlagen die PerformerInnen das persönliche wie kulturgeschichtliche Familienalbum auf und stellen fest: Die Bilder lügen nicht! Sie stellen uns bloß. Und graben sich dabei in unsere innersten Bildarchive über die Welt und wie sie funktioniert. Als AutorInnen, FotografInnen und Familienmitglieder wollen sich She She Pop dagegen ästhetisch zur Wehr setzen, das Szenario neu beschreiben und alles, was war, leugnen.
Die ZuschauerInnen werden zu einer großen Familienzusammenkunft geladen, auf der Fotos gemacht, Fotos gezeigt, Fotos interpretiert werden. Alle anwesenden und abgebildeten Personen gehören zusammen zu der familiären Zwangsgemeinschaft dieses Abends. Alle erkennen sich im Gruppenbild wieder, stellen überraschende Ähnlichkeiten fest und glauben das, was die Bilder erzählen. Eingelullt und verführt werden sie dabei von den süßen Klängen einer fast vergessenen Hausmusik, an deren Text man sich entfernt erinnert, deren Worte einem immer schon auf der Zunge liegen. Familienalbum ist eine Mischung aus Familienfeier und performativer Foto-Session, ein hoffnungsfroher Abgesang auf die neurotische Brutstätte unserer Gesellschaft.
Credits
Konzept: She She Pop
Mit: Sebastian Bark, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf
Produktionsleitung: Elke Weber
Produktionsassistenz: Sarah Bonnert
Technik: Sebastian Rietz
Musik: Vicki Schmatolla und SSP
Video: Bianca Schemel und SSP
Choreografische Beratung: Nir de Volff
Eine Koproduktion mit dem Hebbel am Ufer, Berlin und dem FFT Düsseldorf.
Trailer
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